Wie Penny zu uns kam!


Als wir beschlossen uns einen Hund anzuschaffen, gingen wir in ein Tierheim in Florida, wo wir 11 Jahre lang lebten. Wir hatten einen sehr großen Garten, wo sich ein Hund wohl fühlen könnte. Für mich kam nur ein kleiner Hund infrage. Im Tierheim gab es einen kleinen Hund und der wurde mehr oder weniger an die Interessenten verlost.

Das ging gar nicht, ein kleines Lebewesen, so zu vermitteln, fanden wir sehr schlimm. Mein Mann sagte, ich sollte mich erkundigen, welcher Hund zu uns passen würde. Vom Charakter, Wesen usw.Dann habe ich mich zwei Wochen im Internet erkundigt und heraus kam ein Malteser. Gerade wegen seinem koboldhaften Wesen würde er perfekt zu uns passen.

Als wir im Internet dann einen Malteser gesehen hatten, haben wir uns nur ungläubig angeschaut. Heute sind wir sehr froh, uns für einen Malteser entschieden zu haben. Penny ist der Kobold schlechthin und sie teilt uns auf. Zum Trösten kam sie zu mir, zum albern zu meinem Mann. Eins muss ich gleich vorwegsagen, wir wollten nur einen Hund zum lieb haben. Wir wollten weder züchten noch wollten wir uns ein Rudel anschaffen.
Tja zum Rudel hat uns Penny auserkoren.

Wir gingen in ein Malteser-Forum und noch mehr Infos zu bekommen. So wussten wir, worauf wir beim Kauf achten sollten. Wir riefen einige Züchter an und erlebten auch viele unschöne Situationen. Dann kamen wir zur American Maltese Association, aber auch sie hatten zu dieser Zeit keine Welpen und eine Züchterin von dort fragte uns, ob wir auch bereit wären, einen älteren Hund zu nehmen. Damit hatten wir keine Probleme. So bekamen wir eine Adresse in Orlando.

Orlando war 1 ½ Stunden Autofahrt von uns entfernt. Wir vereinbarten einen Termin mit Christine und fuhren zwei Tage später nach Orlando. Einige Utensilien kauften wir vorher, wo wir dachten, dass ein kleiner Hund daran Freude haben könnte. Christine hatte zwei Malteserhunde in Pflege. Die eine war Penny mit geschätzten 9 Jahren und die andere Hündin war 10 Jahre alt. Als sie die Hunde ins Wohnzimmer ließ, kam Penny sofort auf mich zu und ist dann im Zimmer herum gerannt. Immer wieder kam sie zu mir. Und sie hatte so ein hübsches Gesicht (schmelz). Ich sagte zu meinen Mann, "die nehmen wir". Den Namen Penny behielten wir auch bei. Wir wissen nicht, wer ihn ihr gegeben hatte. Ihr Alter konnte auch nur vom Tierarzt im Tierheim geschätzt werden. Wenn Malteser in ein Tierheim kommen, werden sie sofort von der American Maltese Association freigekauft und privat weiter vermittelt.

Leider ist es in Amerika so, dass Hunde, die aus der Zucht genommen werden, jegliche Identität verlieren. Wir wussten weder etwas von ihrem Vorleben, noch wann sie wirklich geboren ist. Wir versuchten es später anhand einer DNA Untersuchung festzustellen, aber das wird bei solchen Hunden verweigert. Man zahlte uns sogar die Gebühren für die DNA zurück. Aber letztendlich war das nicht so wichtig. Dass Penny keine Papiere mehr hatte, war uns nicht so wichtig. Für uns stand in erster Linie der Hund im Vordergrund und nicht die Ahnentafel.

Normalerweise werden die Zuchthunde, kastriert, wenn sie weggegeben werden, nur das wurde bei Penny nicht gemacht, das war schon recht ungewöhnlich. Wir erledigten die Formalitäten und bekamen Penny gleich mit. Das war am 17. April 2009 und das ist für uns auch ihr Geburtstag.

Unsere hübsche kleine Malteser Dame.

Das Leben mit Penny

Penny war stubenrein, wie es so schön heißt. Durch ihr ganzes Verhalten merkten wir, dass sie nicht immer gute Zeiten erlebt hatte. Wir durften sehr lange nicht ihre Pfoten anfassen. Sie hatte sehr große Angst davor. In den USA werden Hunde für die Shows oft in Käfigen gehalten und sie müssen auf einem Gitter stehen oder sitzen. Das verursacht natürlich Schmerzen. Wäre auch möglich, dass man ihr beim Krallenschneiden sehr weh getan hatte. Wir haben sie nie gezwungen. Durch viel Liebe und Geduld unsererseits fand sie mit der Zeit zutrauen zu uns.

Penny liebt es, so in der Kissenecke zu liegen.
Wir kauften auch Spielzeug, nur Penny spielte mit gar nichts. Sie endeckte auf ihre Weise, ihre neue Welt. Sie war aber an allem was wir taten sehr interessiert.

Zwei die sich immer gut verstehen.

In dem großen Garten gab es auch viel zu entdecken. Und sie hat den Nachbarshunden erst einmal klar gemacht, wer ab jetzt hier das sagen hatte - und das lautstark.

Anfangs hatten wir große Probleme mit ihrem Fressverhalten. Sie hat nichts angenommen. Nicht das Trockenfutter, was man uns mitgegeben hat, und auch sonst nichts. Sie war ein sehr schlechter Esser. Dann haben wir vom Hundestore vier verschiedene Sorten von Trockenfutter geschenkt bekommen. Wir sollten testen, was sie mag. Wir haben dann ein Stück Küchenrolle genommen, alle 4 Sorten in Portionen darauf verteilt, um zu sehen, was sie mag. Nach 14 Tagen haben wir das weggenommen, ohne dass sie eines davon angerührt hat.
Täglich habe ich für sie gekocht. Das klappte ganz gut. Am liebsten mochte sie Pommes von Mc Donald. Wir machten das nur selten, aber sie hat uns angewöhnt, dass wir fortan nur salzlose Pommes orderten. Für uns schmeckten sie furchtbar. Was tut man nicht alles für seinen Hund ;-)
Sie hat keine Dosen an Nassfutter angenommen. Das war schon ein Drahtseilakt, sie satt zu bekommen. Die größte Freude konnten wir ihr machen, wenn sie einen Turkeyknochen bekam. Sie aß auch keine Wurst, keine Leckerlis, gar nichts, was ich kaufte.
Ich brauchte sehr viel Geduld mit einem Wiener Würstchen, ich saß bei ihr auf dem Boden und bot es ihr immer wieder an. Auf einmal ging Penny vor und zurück, als ob sie es nehmen wollte, sich aber nicht traute. Es hat sehr lange gedauert, bis sie dann doch ein Stück nahm. Das zeigte mir, dass sie so etwas vermutlich gar nicht kannte. Ich habe alle Dosen gekauft, die es gab, die Hundebesitzer in der Nachbarschaft freuten sich, weil wir alles weggeben mussten. Unsere kleine Diva verschmähte alles. Petra sagte immer, probiere mal dieses oder jenes, nichts zu machen mit der Kleinen. Bis wir eines Tages merkten, oder besser probierten, ein ganz kleines bisschen von unserem Essen zu ihrem Futter zu tun. Manchmal ein paar Tropfen Bratensoße. Und da war der Knoten geplatzt, von nun an nahm sie ihr Futter an. Wir waren total glücklich.
Das war für uns ein großer Schritt, auch wenn Penny noch nicht alles annahm. In dieser Beziehung war unsere kleine Maus unberechenbar.

Es ist ein großer Unterschied, ob man einen Hund von kleinauf hat, oder einen aus dem Tierheim nimmt, wo gar nichts von dem Vorleben bekannt ist. Wir haben es aber nie bereut, denn Penny gibt uns so viel Liebe und wir wissen auch, dass sie uns dankbar dafür ist. Manche Leute sagten uns, wir sollten es mit Leckerlis versuchen, aber auch davon nahm sie ja nichts an. Wir bekamen sogar die Empfehlung uns einen 2. Hund dazu zu nehmen, wegen dem Futterneid, aber das wollten wir zu dieser Zeit nicht. Penny hatte sehr viele Ängste, besonders wenn es ums packen ging. Noch mehr vor Rolltoren, vermutlich hat sie dann Erinnerungen an das Tierheim, oder ihr Leben davor. Wir machten dann das, was man angeblich gar nicht tun sollte, wir haben sie getröstet und wir merkten, dass sie sich dann schnell beruhigte.

Penny on tour


Als wir für ein Wochenende nach Georgia fahren wollten, hat unsere Penny bald die Krise bekommen, nur weil wir eine Reisetasche packten. Das Ende vom Lied war dann so, dass ich Penny auf dem Arm hatte und mein Mann packte fertig. Autofahren liebt Penny dagegen total. Nur konnten wir sie nicht in eine Reise-Box tun, sie wehrte sich mit allen vieren. Und das wollten wir ihr dann auch nicht antun. Also haben wir ihr eine Kuschelecke in unserem Van gebaut und sie war total glücklich. Während der Autofahrt, war sie sehr ruhig und lieb. Hauptsache sie konnte uns beide sehen, dann war ihre Welt in Ordnung.

Natürlich reist die Frau von Welt nicht ohne Beautycase.


Hey, vergesst ja nicht, mich mit nach Hause zu nehmen.

Auch im Hotelzimmer wurde für unsere Diva ein "Hochbett" gebaut, nur damit sie uns jeder Zeit sehen konnte ;-)

Da man mit einem Hund in den USA nicht ins Restaurant darf, haben wir das Essen geordert und haben im Hotel gegessen. Hier warten wir im Vorraum des Restaurants mit Penny auf das Essen...

Hier waren wir auf der Rückfahrt von Georgia. So hat Penny die ganze Fahrt (7 Stunden) geschlafen. Diesen rosa Elefanten haben wir in Georgia gekauft und den hat sie geliebt, obwohl sie sonst nichts mit Stofftieren anfangen konnte. Ab und zu hat sie die Augen aufgemacht und geschaut ob der Elefant noch da ist. Das war total süß.


Auch wollten wir mit Penny mal an den Beach, aber dass ist überhaupt nicht ihr Ding.


"Igitttttt, bitte keinen Sand an meine Pfoten."

Ja, so ist unsere Penny.

Dieser Film sagt mehr als alle Worte.

Wir waren auch einmal mit Penny in Miami, aber vor diesen großen Tieren hatte sie angst.

Penny in unserem Garten


Da unser Garten umzäunt war, dachten wir, dass wir sie ohne Leine laufen lassen können. Das ging soweit auch ganz gut, bis sich eines abends ein Gürteltier im Garten befand, was Penny natürlich entdeckt hat. Ich habe mich sehr erschrocken, weil Penny ihm sofort mit sehr viel gebelle hinter her ist. Zu der Zeit wusste ich nicht, was ein Gürteltier mit einem kleinen Hund anstellen kann. Aber das Gürteltier hat sich unter unser Auto geflüchtet

und hat sich tot gestellt. Erst als wir Penny an der Leine hatten, hat es das Weite gesucht. Wenig später haben wir uns erkundigt und erfahren, dass Gürteltiere für Hunde nicht gefährlich sind. Penny dachte wohl, sie muss uns vor dem "Feind" beschützen. Und Ihr Reich verteidigen.

Das Leben mit Penny macht ungeheuer viel Spaß, und es ist immer sehr spannend, was sie sich als nächstes einfallen lässt. Und sie ließ sich ständig etwas neues einfallen.

Hier hat sie sich im Rasen gewälzt, wie es Hunde nun einmal so gerne tun. Nur war dort ein Baum,(ähnlich wie in Deutschland die Birken, wenn sie blühen). Penny schien es zu gefallen, wie man an ihrem Gesicht ablesen kann. Nur nicht, die halbe Stunde Bürsten danach. Das Zeug war so schwer aus den Haaren zu bekommen.

Mein Mann sagte immer, ein Hund kommt nicht ins Bett, aber Penny hatte Probleme wenn sie uns nicht sehen konnte, da die Betten in Amerika sehr viel höher sind als in Deutschland, war das für sie unmöglich. Also bauten wir Penny eine kleine Treppe, damit sie auch sehen konnte, ob wir im Bett lagen oder nicht. Das ging auch so lange gut, bis sie einmal Bauchweh bekam. Da ist sie zu uns ins Bett gekommen und hat sich an uns gekuschelt. Natürlich wurden wir davon wach.

Wenn man vorher noch nie einen Hund hatte, weiß man gar nicht, was zu tun ist. Und so etwas passiert immer nachts, oder am Wochenende. Wenn Penny etwas fehlt, dann kommt sie nur zu mir und will auf den Arm. Im Internet erfuhren wir, dass es Blähungen sein könnten. Also haben wir sie warm gehalten und am Nachmittag war alles wieder weg. Ich glaube Hunde sind da wie kleine Kinder.

Wir sind mit Penny auch auf dem Hundeplatz gegangen, damit sie unter ihres gleichen sein kann, dort hat sie schnell Freunde gefunden. Leider war es so, dass der Hundeplatz für kleine Rassen nur von 16.00 bis 18.00 Uhr geöffnet war, und genau da ist im Sommer immer die heißeste Zeit mit 40° und mehr gewesen. Meistens haben sich die Hunde ein schattiges Plätzchen gesucht und lagen unter den Bäumen. So macht eine Hundeplatz auch keinen Sinn. Ansonsten hatte Penny mit ihren Freuden viel Spass.

Penny und Tigger

Als wir umgezogen sind hat sich Penny mit Tigger aus der Nachbarschaft angefreundet. Tigger war ein schwarzer Pudel und total änstlich. Doch das hat sich zu einer echten tiefen Freundschaft entwickelt. Penny wurde ganz nervös, wenn er an unserer Hausecke auf sie wartete. Dann brauchte ich nur die Tür aufmachen und sie ist raus zum spielten. Penny war aber die, die das SAGEN hatte. Tigger wohnte nur 2 Häuser weiter. Unhöfliches Benehmen von Tigger wurde von ihr mit totaler Missachtung bestraft. Einmal hatte Tigger es sich erlaubt und hat in unseren Garten gepinkelt, als Penny das sah, ist sie angewiedert, zur Haustür gegangen und wollte unbedingt ins Haus. Aber hinter dem Fenster, was bis zum Boden ging, konnte sie ihn beobachten. Es hat viel Spaß gemacht, die beiden zu beobachten. Wir verstanden uns auch mit Tiggers Besitzern sehr gut und sie merkten auch schon, dass sich da eine kleine Liebesromanze entwickelt hat. Auch Tigger wollte immer raus, wenn er Penny sah.


Wie sehr uns Penny liebt und beschützen will haben wir auch sehr deutlich mitbekommen. Der Nachbar links hatte einen größeren Hund, es war ein Mischling, aber in der Größe von einem Golden Redriver. Das war auch ein total ängstlicher Hund. Mittlerweile kannte uns der Hund, aber Penny konnte sie nicht leiden. Warum auch immer. Wir kamen eines Tages nach Hause und der Hund vom Nachbarn kam zu uns und wir haben ihn gestreichelt. Dieser Hund hatte wirklich mehr Angst als Vaterlandsliebe. Als ich Penny vom Auto herunter gelassen habe, ist sie auf dem Hund los und hat ein wildes Theater gespielt. Sie hat solch ein Gebärde aufgeführt und den Hund immer weiter von uns weggedrängt. Sie machte mit ihrem herum getanze und bellerei ihre kleine Körpergröße wett. Wir hatten wirklich angst um sie. Denn der große Hund hätte nur einmal zubeißen müssen, dann war es das für Penny gewesen. Aber unsere Maus kennt definitiv keine Angst, egal vor wem. Der große Hund ist dann weggegangen und wir haben Penny beruhigt. Da wussten wir, sie würde ihr Leben für uns geben. Vermutlich hat sie gemerkt, wie gut sie es bei uns hat und wollte sich das von niemanden wegnehmen lassen.

Zum Thema Tigger gibt es auch einen kleinen Film:



Wir wollten für Penny einen kleinen Hundepool in den Garten stellen, weil es im Sommer sehr heiß war. Aber mit Wasser hat sie gar nichts im Sinn, lieber lag sie auf einem Handtuch daneben. Die Pfötchen schmutzig machen, ist einfach nicht ihr Ding. Auch beim Spazieren gehen, ist sie über jede Pfütze gesprungen oder drum herum gelaufen, statt einfach durch zu laufen, so etwas würde sie nie tun.
Eine echte kleine Diva.

Im Garten liegen oder spielen, dass liebt sie.

Penny als sterbender Schwan



Penny war ja nun unsere Prinzessin, also brauchte sie auch ein Schloss.
Und so haben wir ihr eines gebaut.

In der USA ist es nun einmal üblich zum ersten Dezember sein Haus zu schmücken, also mußte Penny's Schloss auch seine Dekoration bekommen. Unsere Prinzessin hat das Schloss auch für gut befunden. Leider konnten wir das Schloss nicht mitnehmen, aber ich denke, wir werden es nachbauen. Nur etwas größer weil wir ja jetzt zwei Prinzessinnen haben.

Nach einem Jahr musste Penny geimpft werden. Was auch kein Problem darstellte. Wir bekamen vom Tierarzt auch das Flohmittel, Revolution (Selamectin). Es war sehr teuer, aber für Penny war uns nie etwas zuviel. Wir machten ihr das auch drauf, wie der Arzt es uns empfahl. Es wird zwischen die Schulterblätter eingerieben. Es roch wie Marzipan. Na ja, Penny war ja sowieso zum anbeißen ;-)
Einige Zeit später bekam Penny den ersten Anfall, wo sie ihre Vorderpfoten nicht mehr koordinieren konnte. Sie sackten einfach weg. Wir hatten ganz große Angst, dass sie uns stirbt. Natürlich passiert so etwas immer Sonntags. Dieser Anfall dauerte einige Minuten und dann war alles wieder normal. Wir gingen trotzdem am Montag gleich zum Tierarzt und er machte mit Penny alle möglichen Untersuchungen. Ein Schlaganfall war es nicht, auch sonst wurde nichts gefunden. Sie war ja am Montag auch wieder total fit.
Der 2. Anfall war schon etwas länger. Da konnte Penny für 3 Stunden ihr Hinterteil nicht mehr hochheben. Die Hinterbeinchen wollten nicht mehr. Wieder war das für uns total aufregend. Auch dieses Mal waren wir beim Tierarzt und dieses Mal ließen wir eine große Blutuntersuchung machen. Ohne Ergebnisse. Bei Penny war alles in Ordnung. Alle Werte waren im grünen Bereich. Für sehr lange Zeit hat sich Penny nicht mehr getraut, in ihr Bettchen zu springen. Dazu hätte sie nur eine kleine Stufe hoch gehen müssen. Ich telefonierte in dieser Zeit mit einer Freundin in Deutschland und ich erzählte ihr, was Penny für ein Flohmittel bekam. Da sagte Sie, ob wir mal auf die Nebenwirkungen geachtet haben. Ich ging ans Internet und da konnte ich es schwarz auf weiß lesen. Genau dieses Mittel kann solche Anfälle verursachen. Wie sich wohl jeder denken kann, flog das Mittel sofort weg. Und seitdem hat Penny nie mehr diese Anfälle bekommen.

Ich bin Ihr heute noch sehr dankbar, dass sie mich darauf aufmerksam gemacht hat. Da denkt man, dass es etwas gutes ist, was der Tierarzt einem empfielt und dann kann so etwas passieren. Wir waren wegen diesem Problem 2 mal beim Tierarzt, aber er hat uns nie auf das Mittel aufmerksam gemacht. Ein Kunde von meinem Mann hatte einen großen Hund, und er ist daran gestorben, er hatte auch dieses Mittel vom Tierarzt bekommen.

Als wir beschlossen nach Deutschland zurück zu gehen, war natürlich die Frage, was wir noch alles mit Penny machen mussten. Sie brauchte ja amtliche Papiere, damit sie in Deutschland einreisen darf. Denn ohne Penny, würden wir nirgenswo hingehen. Sie ist ein Teil unserer Familie. Zuerst mussten wir ihr eine passende Reisetasche kaufen. Daran gewöhnten wir sie und wie es aussieht schien es ihr gefallen zu haben.


Penny schien sich zu sagen, "hey wo geht die Reise hin?"
Aber dann kam etwas, was Penny gar nicht mochte, das große packen.
Ich merkte schnell, wenn wir sie daran teilhaben lassen, dann ist das für sie nicht ganz so schlimm.
Also übernahm sie die Überwachung.

Nichts geht ohne mich, scheint sie zu denken.
Und macht das ja ordentlich.

Von hier oben, hatte sie alles unter Kontrolle und konnte genau sehen was wir so machten.
Haupsache war, das keiner von uns wegging ohne das sie es bemerkte.

Bei so einem Umzug verlangt der Zoll, das alles genau beschriftet ist und in eine Liste eingetragen wird, was genau in welcher Kiste drin ist.
Bei Übersee sollte auch alles in Plastikfolie eingewickelt werden um das Umzugsgut vor der salzhaltigen Seeluft zu schützen. Somit waren wir über Wochen damit beschäftigt.

Auch zum Auto beladen, wenn wir die Kisten in die Storage gebracht haben musste sie immer dabei sein.
Es hat zwar etwas länger gedauert, aber so hatte Penny nicht ganz so viel Angst, weil sie immer dabei sein durfte.

Zeitgleich war unsere Überlegung, uns doch einen zweiten Hund anzuschaffen, damit Penny nicht immer alleine ist, wenn wir einkaufen gehen müssen. Denn auch in Deutschland darf sie nicht in Lebensmittelgeschäften hinein. Was ja auch verständlich ist. Da mein Vertrauen in Züchter ziemlich gestört ist, oder besser gesagt, was wir in Florida so erlebten, kannten wir nur zwei Züchter, von denen wir einen zweiten Hund kaufen würden. Und eine davon war Tinkas Züchterin. Eines Tages sagte ich zu ihr, dass ich von ihrem ersten Wurf das kleinste Mädchen kaufen möchte. Und wir haben das schönste und beste Maltigirl bekommen. ;-))
Aber erst einmal musste der Umzug nach Deutschland vorbereitet werden. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, wie das Penny überstehen würde. Denn sie war ja nur das Floridawetter gewohnt und vor allem, wie der lange Flug für sie sein würde.
Air Animal ist eine Tierklinik die auf Tiertransporte Weltweit spezialisiert ist und die Reisepapiere ausstellen konnte, die von einem Amtlichen Stelle in Gainesvill, abgestempelt werden mußten. Ohne diese Papiere dürfte Penny nicht in Deutschland einreisen. Der Tierarzt dort empfahl uns, ihr keine Beruhigungsmittel für den Flug zu geben, weil sie den Blutdruck senken und dann könnten Probleme mit dem Herzen auftreten.

Bei Air Animal wird von jedem Hund ein Bild vor einer Landkarte gemacht.
Es war an dem Tag sooo heiß.
Über 40°C und so sah unsere Maus auch aus.

Das war auf dem Flughafen
in Fort Lauderdale

Wir flogen mit der Condor und hatten ein supernettes Flugpersonal. Als wir in das Flugzeug stiegen, hatten wir die Reisetasche mit Penny offen uns jeder konnte sie sehen und sie konnte hinaus schauen. Eine Stewardess zeigte sich sehr erfreut, und sie sagte, sie habe schon gehört, dass eine kleine Malteser Dame mitfliegt. Normalerweise müssen Hunde in der gesclossenen Box unter dem Sitz. Aber wir hatten Penny neben unseren Beinen und offen. Wir wollten sie nur zumachen, wenn wir dazu aufgefordert wurden. Aber sie konnte den ganzen Flug so liegen bleiben, dass freute uns sehr.
Penny machte aber auch überhaupt keine Probleme. Noch vor dem Start des Flugzeuges ist sie eingeschlafen und hat den ganzen Flug geschlafen. Andere Passagiere fragten uns schon, ob sie ein Narkosemittel bekommen hätte. Sie konnten das gar nicht verstehen, dass sie so lange geschlafen hat. Eine Frau neben mir fragte öfters, was sie macht und ich konnte nur sagen, dass sie schläft. Penny ist nur einmal kurz wachgeworden, hat hoch geschaut und hat sich wieder hingelegt. Sie musste auch nicht einmal Pipi machen, obwohl wir Einlagen in der Reisetasche hatten. Wir haben die nicht gebraucht. Penny hatte sie zur Seite getreten, als ob sie sagen wollte, "ich brauche das nicht, bin ja kein Baby."
Sie ist erst wach geworden, als wir schon längst gelandet sind und warteten, bis wir aussteigen konnten. Da war unsere Diva ausgeschlafen. Der Tierarzt in Florida sagte uns, wir sollten kein Wasser für sie mitnehmen, sondern nur Eiswürfel. Das wäre für die Hunde besser, wenn sie daran lecken, ist das genügend Flüßigkeit. Aber Penny brauchte das gar nicht. Wir wohnten zuerst bei Freunden und da haben wir Pennys Lieblingsbettchen vorgeschickt, damit sie gleich etwas in Deutschland hat, wo sie wusste, dass es ihr gehört. Und das war auch wirklich richtig so, denn als sie ihr Bettchen sah, war die Freude sehr groß und sie legte sich gleich hinein. Das Porto mit der Post, war zwar teurer, als was das Bettchen gekostet hat, das war es uns wert.

Nun waren wir gespannt, wie sich Penny einleben würde.


Unser neues Zuhause

Das Einleben für Penny war im Prinzip gut, nur mit der ersten sehr kleinen Wohnung war sie nicht so richtig glücklich. Ist auch verständlich, weil sie ein großes Haus gewohnt war. Auch für uns war es eine Umstellung. Auch mussten wir uns erst an die kälteren Tage und dann den Schnee gewöhnen. Penny suchte verzweifelt ihren Rasen. Die kleine Maus tat mir so leid, aber leider konnten wir es nicht ändern. Wir hatten ja keine eigene Rasenfläche mehr.
Es wurde in der Wohnung immer ungemütlicher weil wir großen Schimmelbefall hatten. Das merkten auch die Hunde. Tinka wollte in dieser Wohnung einfach nicht sauber werden. Das änderte sich erst mit dem Umzug. In der neuen Wohnung hatte sie nie mehr ins Haus gemacht.
Penny hatte natürlich mit zweierlei zu kämpfen. Erst einmal mit dem kleinen Eindringling Tinka und mit den neuen Wetterverhältnissen. Auch ihr Blut musste sich erst einmal umstellen. Als der Winter mit viel Schnee kam, schaute sie uns oft an, wo sie denn nun ihr Geschäft machen sollte. Mit der Zeit hat sie es mehr oder weniger akzeptiert.
Zum 1. April sind wir in eine neue Wohnung gezogen. Wir hatten Penny und Tinka zur Besichtigung mitgenommen. Penny hatte wie immer angst. Vor allem neuen und ungewohnten. Tinka fühlte sich total wohl. Es war sooo viel Platz zum toben. Wir haben einen langen Flur. Wir haben unsere beiden Malis auch in dem Mietvertrag eintragen lassen. Das Mietshaus hatte einen Hof weil es früher eine alte Mühle war. Und dort war auch eine Rasenfläche. Nur wollte eigentlich unser Vermieter nicht, dass die Hunde auf den Rasen gehen. Aber als er Penny und Tinka sah, war das kein Problem mehr für ihn.
Am 17. April war ja Penny’s Geburtstag. Da sie mit nichts spielt, haben wir ihr ein neues Bettchen und Leckereien gekauft. Und Penny hat sich sehr darüber gefreut. Sie hat sofort gemerkt, dass das Bettchen nur ihr gehört. Und hat es auch sofort in Beschlag genommen.

Ihren Knochen hat sie sich gleich schmecken lassen.

Happy Birthday meine Süße.

Fortsetzung unter "Beide"

© Gabriela Bergbauer