Wuff Wuff, ich habe wieder etwas zu erzählen

Hier ist wieder einmal eure rasende Reporterin Tinka. Heute am 14.10.2013 war ein komischer Tag. Es fing schon damit an, dass ICH kein Frühstück bekam, aber Penny. Das geht ja mal gar nicht, wollten meine Menschen mir eine Diät verpassen? Ich bin doch gar nicht dick. Nur viele Streicheleinheiten bekam ich. Ich meine, die bekomme ich sowieso, aber heute besonders. Da war etwas im Busch, sage ich euch. Dann war ich mit meinem Frauchen im Büro und sie hat die Tür zugemacht. Was soll das denn, dachte ich. Als die Tür wieder aufging, bin ich gleich auf die Eckbank gesprungen. Da bekomme ich meinen Käse. Aber auch den gab es nicht. Mir schwante Fürchterliches. Es kam, wie es kommen musste, es ging zum Tierarzt. Dass ich das nicht toll fand, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Mein Herrchen fuhr mit mir alleine zum Doc, denn Frauchen blieb bei Penny. Sie bleibt nicht mehr gerne alleine.

Ich zitterte, weil ich nicht wusste, was auf mich zu kam. Eigentlich ist der Doc ja ganz nett. Gut, dass mein Herrchen dabei war. Und dann kam sie, die Narkosespritze. Es sollte der Zahnstein entfernt werden. Aber als ich wieder aufwachte, haben mir doch glatt 6 Zähne gefehlt. Boa, das ist ganz schön krass. Ich bin doch erst 3 Jahre und 4 Monate alt. Und ich bekomme erstklassiges Futter, das hat sogar der Doc gesagt. Worüber ich mich total gefreut habe, als ich wieder aufwachte, war mein Herrchen bei mir. Das hat mich schon sehr beruhigt. Schmerzen hatte ich keine. Dann meinte der Doc, dass ich sehr schnell wieder fit war. Ja was dachte er denn, wen er da vor sich hatte? Ich wollte auch schnell fit werden, weil es dann nach Hause ging. Zu Hause angekommen kam gleich Penny ganz besorgt zu mir. Sie hat mich gleich beschnuppert. Ich habe ihr wohl doch gefehlt.

Schon vor einiger Zeit erfuhren wir, dass ich wohl doch nicht der total reinrassige Malteser bin. Na ja, wenn ich ehrlich sein soll, meine Haare sehen schon viel anders aus, als die von Penny. Ich habe immer noch so krause Haare. Da war wohl nicht alles so astrein in meiner Linie. Mein Frauchen sagt immer, egal sie liebt mich so, wie ich bin. Ich hörte nur, wie sie einmal sagten, dass sie das nachprüfen lassen wollen, was da in der Linie nicht stimmt. Sie sagte auch, dass ich für einen Gatomi dann doch sehr teuer war. Ihr wisst ja, was Gatomi heißt: "Ganz Tolle Mischung". Darauf kann ich doch auch stolz sein.

Ich habe von dem ganzen Kram keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich hier total geliebt werde und sie alles tun, dass es mir gut geht. Ihr wisst ja sicher, dass ich ganz genau weiß, wie ich meine Menschen um das Pfötchen wickeln kann. Wir toben viel und haben eine Menge Spaß. Das ist ja für mich das Wichtigste.

Ich war ja mit Penny vor Kurzem läufig. Wir haben beschlossen, das immer zusammen zu machen. Oh Boy, da sind aber die Hormone mit meiner Penny durchgegangen. Sie hing ja ständig an mir, wollte spielen usw. Ja wo hat sie denn diese Energie her? Ob sie vergessen hat, dass sie schon eine Omi ist? Davon hat man in dieser Zeit nichts gemerkt. Das glaubt ihr nicht, da musste ich doch glatt stiften gehen, um mal meine Ruhe zu haben. Ich bin ja nicht dumm, ich bin dann auf das Sofa gesprungen, da kommt Penny nicht mehr hoch. Hi hi, das fand ich cool. Sie stand unten und hat mich gerufen. Ich konnte es mir ganz siegessicher bequem machen. Das Spiel gefiel mir.

So liebe Leute, dass war es für heute von mir. Sobald es etwas neues gibt, melde ich mich wieder.



Heute am 11.12.2013 geht es weiter mit einer ganz traurigen Geschichte



Hallo ihr lieben, heute meldet sich eine ganz traurige rasende Reporterin Tinka. Denn meine Penny ist am 04. Dezember 2013 über die Regenbogenbrücke gegangen.



Aber lasst mich euch das von Anfang an erzählen.

Unser Frauchen, die uns immer die Treppe herunter getragen hat, bemerkte Anfang November, dass meine Penny dicker geworden ist. Wir wurden gewogen, aber zugenommen hatte sie nicht, ich natürlich auch nicht, was für eine Frage. Also dachten wir uns, dass es wohl an Frauchens Rückenschmerzen liegen musste. Penny fing an immer öfters zu zittern. Nun haben alte Hunde das ja manchmal. Und ganz ehrlich, ich war nicht Schuld. Nein, nein. Sie wollte auch nicht mehr mit mir spielen. Sie fing auch an, mich immer öfters anzuknurren, obwohl ich gar nichts gemacht hatte. Ich habe sie noch nicht einmal geärgert.

Und dann überschlugen sich die Ereignisse förmlich. Am 22. November haben Frauchen und Herrchen bei Penny einen ganz dicken Bauch bemerkt. Und sie pinkelte hin und wieder in die Wohnung. Nein, ICH war das nicht. Also gingen sie mit ihr zum Tierarzt. Ich durfte wieder nicht mit. Habe meine Penny aber sehr vermisst. Es wurde eine Blasenentzündung angenommen. Sie bekam auch Antibiotika. Allerdings halfen sie nicht, und da wurde ein Urintest bei Penny gemacht und man hat etwas Blut darin festgestellt. Nun waren wir beide auch läufig, und so ist man davon ausgegangen, dass es daran lag.

Pennys Bauch wurde immer dicker, obwohl sie nicht mehr gegessen hatte wie vorher. Am 29. November musste sie wieder zum Tierarzt. Es sah wie eine Verkrampfung aus. Sprich, sie hatte wohl Blähungen, die ja auch ganz doll Aua machen. Sie bekam eine Spritze und Medikamente für zu Hause. Penny schlief immer länger. Es war nichts mehr mit ihr anzufangen. Ich legte mich jetzt immer ganz dicht zu ihr, um sie mehr zu wärmen. Ihr wisst ja, alte Maltis brauchen viel wärme. Vielleicht wurde sie ja dann wieder gesund. Bis zum Wochenende sollte das wieder weg sein. Penny konnte auch nicht mehr viele Häufchen machen. Dass bemerkte besonders unser Frauchen und dann auch Herrchen. Wir alle machten uns große Sorgen um sie.

Menno, zu mir wurde sie immer zickiger. Ich habe doch gar nichts böses gemacht. Aber am Wochenende wurde das nicht besser und der Bauch immer größer. Ganz ehrlich, dass sah für mich schon etwas witzig aus, wie sie lief, weil der Bauch irgendwie im Weg war. Aber wenn Herrchen nach Hause kam, da konnte sie mir gut den Weg abschneiden - Frechheit, aber OK, ich habe sie gelassen, wenn auch nicht so ganz freiwillig. Am 2. Dezember ging es meiner Penny sehr schlecht. An diesem Tag hat sie fast nur geschlafen. Sie bekam wieder Schmerzmittel. Ich habe sie auch mal angetippt, aber sie wollte nicht wach werden. Unser Frauchen hat sich sehr große Sorgen gemacht. Herrchen hat abends, als er von der Arbeit nach Hause kam, den Tierarzt wieder angerufen. Nun sollte sie am nächsten Tag zum röntgen kommen. Penny sah aus, als ob sie einen Fußball verschluckt hatte. Am 3. Dezember ging es wieder zum Tierarzt, auch wieder ohne mich. Ich muss euch ganz ehrlich sagen, nun machte auch ich mir große Sorgen. So oft musste sie doch sonst nicht zum Tierarzt. Was war denn hier los? Sie hat sich alles gut gefallen lassen, sagte man mir. Man musste sie drei Mal röntgen damit man das ganze Ausmaß sah.

Als Herrchen wieder mit Penny zurück kam, hatte er Bilder von Pennys Bauch mit und sie haben beide geweint. Leute ich kann euch sagen, es war eine ganz traurige Atmosphäre hier im Haus. Und dann hörte ich Herrchen sagen, dass Penny einen großen Tumor im Bauch hatte. Auf dem Röntgenbild hat man nur noch eine große weiße Masse gesehen. Organe konnten nicht mehr erkannt werden. Und ihr Darm war durch den Tumor an die Wirbelsäule gepresst. Darum konnte sie keine Häufchen mehr machen. Und meine Penny hatte große Schmerzen. Was uns alle wunderte, dass sie trotzdem guten Appetit hatte. Nur kam hinten nichts mehr raus. Aber ihr hättet Pennys Blick sehen sollen. Er war irgendwie fröhlich, gütig. Und sie hat mich im Bett auch nicht mehr angeknurrt, na ja, wenigstens diesen einen Tag.

Der Tierarzt sagte noch, wir sollten in eine Tierklinik mit Penny gehen, dort sollte ein Ultraschall gemacht werden. Er könnte nicht ganz genau sagen, was für ein Tumor es genau wäre. Eventuell müsste sie operiert werden, um zu sehen, was da los ist. Herrchen fragte den Tierarzt, wie die Chancen stehen, dass sie die OP überlebt. Da sagte der Tierarzt, dass die Überlebenschance sehr gering sei, wegen ihrem Herzen. Booom, das hatte gesessen. Frauchen recherchierte im Internet. Mit allen Symptomen deutete alles auf einen Milztumor hin. Der Doc sagte noch, wenn der Tumor gestreut hat, dann gibt es keine Hilfe mehr. Bei dieser Größe von Tumor bestand auch die Gefahr, dass der Tumor platzen könnte, bei einer falschen Bewegung und dann würde meine Penny innerlich verbluten. Nun hatte ich echt große Angst um meine Penny

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, was hier für eine Trauerstimmung herrschte. Der Bauch von Penny ist immer größer geworden. Frauchen hat sich kaum noch getraut, Penny herunter zu tragen, weil ihr der Bauch so weh tat. Sie bekam immer mehr Schmerzmittel. Der Termin mit der Tierklinik wurde schon gemacht. Da sagte unser Herrchen, ob man eine weitere Untersuchung Penny zumuten sollte, oder sie in Würde gehen lassen sollte. Was macht es für einen Sinn, wenn wir nun genau wussten, ob der Tumor gestreut hat oder nicht. Eine OP würde sie wohl nicht überstehen und es wäre eine sehr große OP gewesen. Der Termin bei der Tierklinik wurde wieder abgesagt. Der Doc wieder angerufen, ob man Penny nicht besser erlösen sollte. Sie ist geschätzte 13 ½ Jahre alt geworden. Ich muss sagen, ich verstand nicht so ganz, was nun folgen sollte. Ich bin ja nur eine kleine Reporterin. Aber die gedrückte Stimmung verhieß nichts gutes. Es wurden viele Tränen vergossen.

Dann kam der 4. Dezember, wo sie wieder mit Penny zum Tierarzt gingen. Frauchen kochte noch einmal Pennys Lieblingsessen, gekochtes Rindfleisch. Das gab sie uns. Das erste Mal, dass ich mich nicht vorgedrängt habe, was ich sonst immer mache. Heute schien es mir fehl am Platz. Penny hatte richtig Spaß am essen. Dann hatte Frauchen eine Kerze für Penny angezündet. Sie sagte, es sei ein Licht für Penny's Reise. Das mit dem Datum ist schon recht komisch. Es war Barbaratag und auf dem Adventskalender auf der HP war auf dem Bild mit Penny und mir, dass 4. Türchen genau auf dem Kopf von Penny. Das kam uns schon sehr seltsam vor. Um 19 Uhr hatten sie den Termin beim Doc. Frauchen und Herrchen haben sehr geweint. Sie versuchten es uns nicht so zu zeigen, aber wir sind ja nicht dumm. Frauchen weinte sehr, als Herrchen mit Penny weg ging. Ich habe durch das Weinen von ihr nur Wortfetzen mitbekommen. Sie sagte etwas von gute Reise meine Kleine. Wollte Penny verreisen, oder was hatte das zu bedeuten? Ich verstand nur noch Bahnhof. Frauchen hat aus dem Lieblings-Bettchen von Penny das Spielzeug weg geräumt. Häh, warum dass denn?

Liebe Leute, ich wurde ganz unruhig, was ist hier los? Frauchen nahm mich auf dem Arm und weinte. Später hat Herrchen angerufen, dass Penny um 19:15 Uhr über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Ich freute mich, als Herrchen endlich mit Penny zurück kam. Er war sehr traurig und legte Penny in ihr Lieblingsbettchen. Am Kopfende haben sie Penny ihre beiden Lieblingsstoffiere, ein rosafarbener kleiner Elefant und ein Schäfchen gelegt. Penny war zugedeckt nur ihr Kopf schaute heraus. Sie schien zu schlafen. Dann durfte ich zu Penny.

Oh mein Gott, ich sah, dass sie nicht mehr atmete. Da erst habe ich gecheckt, dass ich sie nicht mehr wecken konnte. Ich habe gejault und geschimpft. Penny wach doch wieder auf. Aber sie wachte nicht auf. Herrschen und Frauchen weinten bitterlich. Ich habe mich halb auf Penny gelegt, um sie zu wärmen, wie ich es immer tat. Aber dieses Mal hat es nicht geholfen. Ich war total geschockt. Meine Penny war jetzt im Hundehimmel sagten sie mir. Ich wich nicht mehr von ihr. Frauchen wollte mich trösten, aber da gab es keinen Trost.

Herrchen erzählte, dass der Doc Penny noch einmal gründlich untersuchte, als sie schon in Narkose lag. Er sagte, dass es eine gute und richtige Entscheidung war, sie zu erlösen. Der Tumor hatte alle Organe nach oben geschoben. Als nächstes wäre die Lunge und das Herz dran gewesen und sie wäre sehr qualvoll erstickt. Oh man, könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als Penny nicht mehr mit ins Bett kam? Ich kam mir so verloren vor. Ich ging öfters nach ihr sehen. Aber sie stand nicht mehr auf, ich war unendlich traurig. Ich habe mir den kleine rosafarbenen Elefanten genommen. Der bleibt bei mir als Andenken an meine Penny. Mein ganzes Leben war Penny bei mir und nun soll das vorbei sein? Das geht doch nicht. Als sie meine Penny dann weg genommen haben, ich habe es echt nicht gemerkt, habe ich sie überall gesucht. Sogar in meine Höhle schaute ich, aber ich konnt sie nirgends finden. Ich war total aufgeregt, wo ist denn meine Penny. Es ist so leer ohne sie.

Am 5. Dezember wurde meine Penny beerdigt. Alle waren wir total traurig. Herrchen sagte, dass sie nun keine Schmerzen mehr hat und sie auf die Reise zu einer schönen grünen Wiese war, mit vielen bunten Blumen und sie viele Freunde Treffen wird. Kati, Chakka, Asko und viele mehr und dass wir uns alle eines Tages wieder sehen werden. Ich selber hing nur noch so herum, hatte zu nichts Lust. Ich habe auch nicht mehr gebellt. Mir fehlt meine Penny so sehr. Frauchen und Herrchen waren auch sehr traurig. Irgendwie müssen wir unser Leben wieder in die Reihe bekommen. Ein Leben ohne Penny ist so unvorstellbar. Frauchen und Herrchen geben sich mit mir sehr viel Mühe. Ich kann aber immer noch nicht auf dem Platz im Bett liegen, wo Penny lag. Es war doch ihr Platz. Obwohl sie immer sagen, dass es jetzt mein Platz wäre. Noch kann ich es nicht. Auch die Leckerlispiele sind nicht so der Burner. Es macht irgendwie nicht mehr so viel Spaß. Nur die täglichen Spaziergänge mit Herrchen bringen mir ein bisschen Spaß. Ich würde wer weiß nicht alles geben, wenn ich meine Penny wieder bei mir hätte. Aber sie sagten, dass sie nicht wieder kommt. Ich bin unendlich traurig. Nun habe ich keine Kraft mehr weiter zu erzählen.
Dann bis zum nächsten Mal. Eure traurige Tinka.





© Gabriela Bergbauer