Tinka die rasende Reporterin




Wuff Wuff, hier bin ich wieder und habe etwas zu erzählen


Wie ihr ja wisst, trauere ich noch sehr um meine Penny. Ich habe sie gesucht und gesucht, konnte sie nirgends finden. Ich ging jeden Tag, immer zur gleichen Zeit an den Platz, wo Penny zuletzt lag. Ich habe mich dann vor dem kleinen Sofa gelegt und hing meinen Gedanken nach. Frauchen fand das wohl nicht sehr schlau und hat das kleine Sofa, was man ausklappen kann, zusammen geklappt, es in eine andere Ecke gestellt und auch die beiden Stofftiere in ein anderes Bettchen gelegt. Ich war ja ganz konfus, damit hat sie mich allerdings aus meiner depressiven Phase heraus geholt. Ich musste mich also damit auseinander setzen, dass mein Leben ohne Penny weiter gehen musste.

Dann kam das Weihnachtsfest, was nicht so schön war, wie in den Jahren zuvor. Herrchen und Frauchen haben sich aber alle Mühe gegeben, es mir so schön wie möglich zu machen. Klar waren wir noch alle sehr traurig. Herrchen kam dann am Nachmittag - er konnte wohl nicht bis abends warten - und hat mir mein Weihnachsgeschenk gebracht. Boah, eine eigene, nur für mich wunderschöne Hängematte. Woher wusste er, dass ich so etwas mag? Schaut euch das Teil doch mal an. Natürlich habe ich gleich ein Probeliegen gemacht. Oh ja, das gefällt mir sehr gut.



Frauchen hat mir jetzt auch eine Unterlage gegeben, da rutscht die Schaukel nicht so weg, auf dem glatten Laminat.

Und dann kam, was kommen musste, Silvester nennen es die Menschen. Ich kann mit dem komischen Zeug nichts anfangen. Es ist eine fürchterliche Knallerei und es macht mir große Angst. Es fing schon einige Tage vorher so seltsam an, dass meine Leckerchen so anders schmeckten. Ich hatte keine Ahnung warum. Bevor ich keine bekam, habe ich sie halt doch genommen. Sie waren auch so feucht, ganz anders, wie ich sie gewohnt war. Ich hörte nur so am Rande das Wort, Bachblüten. Angeblich sollte mich das etwas ruhiger machen, dass ich auch keine Angst mehr haben sollte. AAABBER, als der erste Knaller zu hören war, kam die große Angst wieder und ich wollte ganz schnell auf Frauchens Arm. Ich zitterte trotzdem wie Espenlaub. Klar hat sie mich getröstet, aber mir war die ganze Sache nicht geheuer. Ich hatte das Gefühl, da kommt noch mehr.

Also beschloss ich, mich in der Dusche breit zu machen. Mein liebes Frauchen hat ein Bettchen rein gestellt und einen kleinen Tritt davor, damit ich rein und raus konnte. Als es dann richtig los ging, war es aus mit mir. Bachblüten taugen da gar nichts. Ich kann echt nicht verstehen, was die Menschen so toll an dieser Knallerei finden. Sie ist einfach nur schrecklich. Ich habe mich dann auch unter das Bett verkrochen. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Und was soll ich euch sagen, Biene, die Hündin von unseren Nachbarn unter uns, war ganz alleine. Die Menschen haben sie doch wirklich alleine gelassen. Wir hörten ihr schlimmes jaulen und bellen. Meine Menschen sagten, dass ihnen die Hündin sehr leid tat. Was bin ich doch froh, dass ich nicht alleine sein musste. Das wäre der blanke Horror gewesen. Erst um 2:00 Uhr konnte ich mich etwas beruhigen. Ich musste leider meine Menschen um 4:00 Uhr wieder wecken, weil ich mal musste. Herrchen ist auch gleich mit mir runter und ich hatte vor lauter Aufregung einen Durchmarsch. Gott sei Dank nur einmal. Frauchen sagte, dass ich jetzt wieder ein Jahr Ruhe hätte. Ja von wegen. Heute haben die da draußen auch schon wieder geböllert. Ich bin dann schnell zu meinem Frauchen gerannt und sie hat mich auf ihren Arm genommen.





Weiter geht es im März 2014

Hallo Leute, nun haben wir schon wieder März 2014. Wie rasend doch die Zeit vergeht. Da muss sogar ich mich sputen, um da hinterher zu kommen. Wir vermissen unsere Penny immer noch sehr, nun müssen wir lernen, ohne sie klar zu kommen. Sie hat jetzt eine schöne Ecke auf dem Kamin bekommen, mit einem ganz tollen Bild von ihr. So ist sie immer bei uns.
Winter hatten wir ja keinen und ich muss euch sagen, ich habe ihn auch nicht vermisst. Ich mag es gar nicht, wenn es so kalt ist. Ich habe immer sehr viel Spaß, wenn wir auf Achse gehen. Meistens mit meinem Herrchen. Das macht Spaß. Frauchen macht mit mir im Haus viele Spiele. Ich muss euch sagen, ich profitiere von beiden. Habe ich ihnen aber nicht gesagt. Also Psssssssst. Die Frau von Welt schweigt und genießt.

Am liebsten mag ich das Zeitungspapier-Spiel. Sie verstecken Leckerchen in Papier und Knüllen es zusammen. Brauchen sie eigentlich gar nicht. Frauchen meinte, dann hätte ich mehr Spaß und irgendwie hat sie ja auch recht. Aber liebe Leute, dass muss ich euch erzählen. Meine beiden Menschen haben sich total lustig über mich gemacht, nur weil ich das Papier mit meinen Pfötchen wieder glatt gemacht habe. Verstehe ich gar nicht. Musste ich doch machen, damit mir auch kein Leckerchen entgeht. Klar kamen sie wieder mit der Knipsemachine.



Ich hatte keine Zeit hoch zu sehen. Beim 2. Mal tat ich ihnen den Gefallen und schaute in die Kamera, aber nur ganz kurz. Bei dem tollen Spiel hatte ich besseres zu tun.





Das Spiel gefällt mir, ich erinnere sie auch ganz energisch, wenn sie das vergessen. Egal ob es Nachrichten gibt oder nicht. Was interessiert mich das denn. Ich bin hier die Hauptperson. Na ja, manchmal gebe ich auch nach, aber nicht für lange. Sehr geduldig bin ich nicht.

Und dann habe ich mich doch einmal getraut, mich auf Penny's früheren Schlafplatz im Bett hinzulegen. Wie es aussieht, kommt sie ja nicht wieder. Ich war aber ganz schön vorsichtig. Frauchen und Herrchen hatten auch nichts dagegen. Das mag ich ja total, abends die Knuddeleinheiten von meinen Menschen zu bekommen. Wir haben dann sehr viel Spaß zusammen. Jetzt gefällt es mir auch wieder die fliegende Bettdecke zu fangen. Dazu hatte ich lange keine Lust. Auch die Spiele machen mir wieder Spaß. Aber die hat Penny sowieso nie mitgemacht im Schlafzimmer. Sie wollte sich da nur hinlegen und ihre Ruhe haben. Ist ja auch klar, ich bin viel mehr auf Draht. Bin ja in einem spritzigen Alter.

Von wegen im Wohnzimmer das Papier wieder glatt machen, kommt für mich nicht mehr in Frage. Ich habe einen guten Trick gefunden. Ich beiße in die Mitte von dem Papier und schon kommt mein Leckerchen heraus. Klar gibt es dann mehr Schnipsel, aber ich brauche sie ja nicht weg zu machen. Da kann sich mein Herrchen noch viel Mühe geben. Ich wusste gar nicht was er wollte, dass ich meine Sachen wieder aufräumen soll, kommt gar nicht in Frage. Auf diesen Öhrchen bin ich total taub. Ha ha. Damit bin ich immer durch gekommen. Ich mache dann total auf unwissend. Da kann er reden, wie er will. Ich habe mich dann in die Kiste gelegt, aber das war es auch nicht, was er wollte. Dann hat er es aufgegeben und mein Frauchen hatte schon fast Tränen in den Augen, so hat sie gelacht. Wir halten dann immer zusammen. Über Blickkontakt verstehen wir uns echt gut.

Geht es euch auch so, dass ihr nicht jeden Tag immer das Gleiche futtern wollt. Ich musste das meinen Menschen mal genauer erklären. Mein Herrchen fragte mich, warum ich nichts mehr essen wollte. Ja ist doch ganz klar, ob er jeden Tag das Gleiche wollte? Irgendwie muss er das verstanden haben. Seitdem kann ich wieder voll rein hauen. Und es schmeckt mir wieder. Ich stehe ja nicht immer nur auf frisches Fleisch. Manchmal bekomme ich auch gekochtes Rindfleisch, dass ist auch was ganz leckeres. Ich weiß genau, was ich tun muss, um das zu erreichen, was ich möchte. Nur manchmal gebe ich klein bei.

Habe ich euch schon von Rocky erzählt. Das ist dieser Westi von Gegenüber. Ich sehe ihn immer vom Fenster aus. Aber wenn ich ihn verjagen will, bekomme ich immer geschimpft. Dann ist mein Herrchen mit mir zu ihm gegangen. Erst einmal habe ich ihm gezeigt, wo hier der Hase läuft. Dass ich hier das Sagen habe. Dann habe ich aber gemerkt, dass der gar nicht so verkehrt ist. Natürlich zeige ich ihm die kalte Schulter. Mir geht es auch viel besser als ihm, muss ich schon sagen. Er sitzt immer vor dem Bürgerhaus, ist ja auch nicht so spaßig.

Herrchen hat mit mir draußen ein bisschen trainiert, dass ich nicht immer alles anbelle, ich habe jetzt kapiert, dass nicht ich immer die ganz Verantwortung tragen muss. Das tut ja auch mal ganz gut. Aberrrrr, da läuft hier manchmal ein Schäferhund mit Stock im Maul vorbei. Ich kann ihn nicht ausstehen. Er hat so etwas eingebildetes. Sagt kein Ton, egal wie ich ihn anbelle. Da können meine Menschen sagen, was sie wollen. Der geht mir voll gegen den Strich. Und sein Herrchen lacht auch noch, wenn er mich sieht. Das geht ja mal gar nicht. Gestern fragte er mein Herrchen, ob ich ein Girl wäre. Was hat das denn damit zu tun? Kann ich etwas dafür, dass er so einen komischen Hund hat? Ich kann mich dann immer schwer wieder beruhigen.





Weiter geht es im Mai 2014

Hallo Freunde der rasenden Reporterin Tinka. Ich habe wieder so einiges zu erzählen. Mittlerweile haben wir schon Mai.
Es war der Schicksalshafte Tag 23.04.2014, als ich vom Gassigang mit meinem Herrchen nach Hause kam schmerzte mein rechtes Pfötchen. Ich habe aber keinen Ton gesagt. Als wir alle zu Bett gehen wollten, kam es, was ich eigentlich vermeiden wollte. Mein Frauchen sah, dass ich etwas humpelte. Klar macht sie sich immer gleich Sorgen. Herrchen hat sofort nach gesehen, und meinte den Grund gefunden zu haben. Ich hätte mir etwas eingetreten und er kam mit der Pinzette. Nur was er da machte, fand ich gar nicht gut und mir hat es weh getan. Logisch, dass ich mich gewehrt habe. Also sagte er, Frauchen sollte mit mir zum Doc. Ach dachte ich, bis Morgen ist viel Zeit vergangen und niemand denkt mehr daran. Leider war es nicht so. Frauchen beobachtete mich ganz genau und sah, dass ich noch ein bisschen mehr humpelte. Ein paar Telefonate später saß ich mit Frauchen bei Doris, eine ganz liebe Freundin im Auto.

Boa, sie hat es wirklich gemacht und mich zum Doc gebracht. Im Wartezimmer, war es mir nicht so geheuer, wenn ich gekonnt hätte, wäre ich abgehauen, aber Frauchen hielt mich fest. Ich bekam ein Maulkörbchen um, zur Beruhigung, wie sie sagten. Ich ließ die Untersuchung über mich ergehen. Der Doc musste sogar seine Lupe holen um an meinen kleinen Pfötchen etwas sehen zu können. Aber das, was mein Herrchen meinte, war nur ein Pigmentfleck. Ich hatte mir nichts eingetreten.
Und dann liebe Leute, kam mein Auftritt. Wie? Ich soll etwas an mein Pfötchen haben? Nicht die Spur. Ich konnte den Doc um mein kleines Pfötchen wickeln. Ich habe mich zusammen genommen und nicht mehr gehumpelt. Der Doc hörte sich das alles an und wollte mich dann laufen sehen. Ha ha, alles schaute nur auf mich. Ich war die Queen der Praxis. Ich lief zum Doc und zurück, schäkerte ein bisschen hier und da. Er hat sehr gelacht und fragte mein Frauchen, ob ich immer so wäre. Ja sagte sie, Tinka ist unser kleiner Kobold. Wie kommt sie nur darauf? Er fand gefallen an mir, nur humpeln sah er mich nicht. Ein Malti von Welt weiß, wann er was zu zeigen hat und wann nicht. Mein Frauchen, wollte es nicht glauben, dabei hätte sie mich doch kennen müssen, hi hi. Auf einmal schnappte mich der Doc und hob mich auf den Tisch. Hey, ich bin doch noch gar nicht fertig. Er untersuchte alle Gelenke und konnte nichts finden. Ich bin gut, oder? Er vermutete eine leichte Zerrung. Ich bekam eine Traumeel-Spritze und dann konnte ich gehen. Der Doc lachte immer noch und meinte, so ein agiler Hund wäre ihm auch viel lieber als eine Schlaftablette.

Und dann konnten wir wieder gehen. Kaum zu Hause angekommen, humpelte ich wieder. Das gehörte natürlich zu meiner Taktik. Ich habe es sehr gut bei meinen Menschen, ohne Frage, aber ich dachte mir schon, wenn ich das Spiel noch ein bisschen weiter spiele, kann es nur Vorteile für mich haben. Ich kann jedem Hund und Katze das weiter empfehlen. Es lohnt sich wirklich. Ihr bekommt mehr Leckerchen und wenn euch euer Herrchen auch so lieb hat, dann bringt es euch leckeren Tatar mit, wie es mein Herrchen tat. An alle Katzenliebhaber, ich denke, ihr bekommt dann wohl eher leckeren Fisch.

Nach dieser Aktion brauchte ich dann doch erst einmal eine kleine Pause. Es war schon recht anstrengend, so eine Show abzuziehen. So fiel ich in meinen wohlverdienten Mittagsschlaf.



Ansonsten bin ich gut auf Draht. Nichts entgeht mir und im Garten habe ich sowieso das Sagen. Das Bild ist noch vom März, jetzt blüht alles schön. In dem großen Kübel hinter mir, ist ein duftender Rosenstrauß drin. Sobald er Blüten hat, gibt es wieder Fotos von mir.



Eine Empfehlung an alle Hunde habe ich noch. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich liebe Käse über alles. Ich bekomme jeden Morgen einen kleinen Streifen. Hmmm, das ist lecker. Aber meine Menschen wollen immer, dass ich zuerst mein Trockenfutter esse. Das nervt mich ja tierisch, sage ich euch. Neulich sagte mein Frauchen, wenn du drei Körnchen vom Trockenfutter nimmst, bekommst du den Käse. Und damit hat sie nicht gerechnet, dass ich zählen kann. Ich habe genau drei Körnchen genommen und bekam meinen Käse. Da ich dieses ewige rumgezetere satt hatte, erst Trockenfutter, habe ich mich eines Tages ganz auf Stur gestellt. Wohlwissend, dass mein Frauchen nicht so stur ist. Ich legte meine Pfote auf ihren Arm und teilte ihr mit: ""hör zu, wir wollen doch nicht jeden Tag diesen Stress, gib mir morgens einfach meinen Käse und ich esse hinterher mein Trockenfutter, OK?" Seitdem bekomme ich meinen Käse, na geht doch, warum erst so einen Aufstand machen?

Heute am 04.05.2014 war so ein schöner Tag, da sind wir in den Garten gegangen. Hier fühle ich mich echt wohl. Und ich habe euch ein paar Bilder mitgebracht.





Zuerst habe ich mich etwas ausgeruht, aber dann habe ich wie üblich Wache gehalten. Das hat vielleicht gekitzelt als der Wind meine Haare hinten hoch gehoben hat. Ach ja, das Leben kann doch schön sein.

Weiter geht es in unseren Büchern: "Ein Kobold mit weißen Haaren" und "Pennys Vermächtnis." Dort werde ich weitererzählen. Ich habe mir alles in meinen Tagebüchern notiert.








© Gabriela Bergbauer